Allgemeines
Das Rentier erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 120 bis 220 cm, eine Widerristhöhe von 87 bis 140 cm, eine Schwanzlänge von 7 bis 21 cm und ein Gewicht von 60 bis 340 kg. Die Waldrentiere werden dabei in der Regel etwa doppelt so groß, wie die Tundrarentiere. Das Fell ist dicht und hat eine Unterwolle. Vorne am Hals befindet sich eine Mähne. Die Färbung ist kontrastreich und reicht von dunkel-graubraun über hellbraun, bis fast ganz weiß. Das Sommerfell ist kurz und dunkel.
Die Klauen der Rentiere lassen sich weit spreizen, das ist im Winter sehr hilfreich. Denn durch die breite Trittfläche wird das Risiko minimiert, in den weichen Schnee einzusinken. Wenn ein Rentier geht, hört man ein Knacken in den Fußgelenken. Dieses Knacken entsteht durch die Sehnenbewegung in den Gelenken. Rentiere sind schnelle und ausdauernde Läufer.
Als einzige Hirschart tragen beide Geschlechter ein Geweih, wobei aber das Geweih der Kühe deutlich kleiner ist, oder bei einzelnen Tieren sogar ganz fehlt. Das Geweih der Tundrarentiere ist in der Regel etwas größer als das der Waldrentiere. Die Geweihstangen der Männchen können eine Länge von bis zu 130 cm erreichen, die der Weibchen dagegen nur maximal 50 cm. Die größten Geweihe können ein Gewicht von bis zu 15 kg erreichen. Das Geweih der Männchen wird direkt nach der Brunft abgeworfen und im April fängt das neue wieder an zu wachsen. Die Kühe werfen ihr Geweih dagegen erst im April bis Mai ab. Das neue beginnt dann aber kurz danach wieder zu wachsen.
In der freien Natur haben Rentierhirsche eine Lebenserwartung von bis zu 10 Jahren, Kühe sogar eine von etwa 15 Jahren. In Gefangenschaft können Rentiere sogar bis zu 20 Jahren alt werden